von Jessica Mazur
und dann geben die Leute auf eine Rechnung von sagen wir mal 56 Dollar, vier
Dollar Trinkgeld. Eben mal aufgerundet. Sorry, Leute! Aber so geht's hier nicht. In
Deutschland mögen vier bis fünf Euro okay sein als 'Tip', aber wie heißt es noch
gleich so schön: "Andere Länder, andere Sitten".
In Amerika gibt man 15 Prozent (wenn der Service 'ok' war) bis 20-25 Prozent (wenn der Service gut, bzw. exzellent war). Alles darunter ist ein großes 'Social No No' und nicht akzeptabel. Der Grund
ist klar: Der Stundenlohn ist hier einfach niedriger als in Deutschland und
das Trinkgeld ist für die Servicekräfte kein Bonus oben drauf, sondern
Bestandteil ihres Gehaltes. Hier in Hollywood sagt man, wer nur fünf bis zehn
Prozent tippt, der zeigt seinem Gegenüber 'durch die Blume' den Mittelfinger.
Deshalb passiert es dann auch nicht selten, dass der 'Getippte' hinter einem
her kommt, um einen zur Rede zu stellen. Dass 'Hinterher-Gerenne' wird allerdings
immer weniger, denn heutzutage werden die 'Bad Tipper' einfach auf Facebook
oder Twitter geoutet.
So gerade wieder geschehen mit dem amerikanischen Football-Spieler LeSean McCoy.
Obwohl der Sportler erst vor zwei Jahren einen 45 Millionen Dollar Deal an Land
gezogen hat, hielt er es für angebracht, in einem Restaurant auf eine 61,56
Dollar Rechnung sage und schreibe 20 Cent Tip zu geben - 00.20 Dollar! Sorry,
aber dann doch lieber gar nichts, wie Britney Spears oder Madonna es gerne mal
machen. Frei nach dem Motto: "Es ist Trinkgeld genug, dass du mich bedienen
durftest." Dumm für Geizhals LeSean McCoy: Seine Knauserigkeit blieb nicht lange
unentdeckt. Der Manager des Restaurants postete den Rechnungsbeleg nämlich
unmittelbar auf Facebook und das 20 Cent Trinkgeld machte ruckzuck die soziale
Netzwerk-Runde.
Nun muss der Footballer nicht nur jede Menge doofe Sprüche
anhören, er bekommt auch noch ausgerechnet von Charlie Sheen Manieren
beigebracht. Sheen, der in Hollywood ohnehin bekannt ist für seine
Großzügigkeit gegenüber Kellnern und anderem Servicepersonal (gemeint sind
ausnahmsweise mal nicht die Damen vom horizontalen Gewerbe...), bekam Wind von
der Story und kündigte umgehend an, dem schlecht getippten Kellner 1.000 Dollar
zukommen lassen zu wollen. Tja, LeSean, wer steht jetzt als Idiot da? Also: bei
USA-Aufenthalten immer schön tippen, wenn der Service denn okay war. Man will
ja schließlich nicht in den Schlagzeile enden... ;)
Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur.